Raststätte Dammer Berge
Wohl jeder Norddeutsche, der ab und zu auf der A1 nach Süden fährt, kennt sie: Die Brückenraststätte Dammer Berge, direkt oberhalb der Autobahn gelegen. Auf der Frankreichreise führte unser Weg natürlich auch über die A1, und inspiriert von Marc, der der Raststätte mit seinem moorbraunen Dickschiff vor einigen Wochen einen Besuch abstattete, wollten wir es diesmal auch wissen. Für mich war es sogar schon das zweite Mal: Am 13. September 2002, also fast auf den Tag genau sechs Jahre vorher, war ich schon einmal (auf dem Weg zur Fähre nach Harwich) dort gewesen. Von Marc wusste ich ja schon, dass dort seitdem renoviert worden war. Er hatte zuvor befürchtet, “muffig-abwaschbaren Eichenholzdekor-Charme einer deutschen Autobahnraststätte aus den Siebziger Jahren” dort vorzufinden. Wir fanden jetzt etwas vor, das man auf neudeutsch wohl Food Court nennt. Nordsee, Burger King und einige andere Anbieter drängeln sich auf der doch recht kleinen Fläche der Raststätte mit dem Ergebnis, dass es dort – zumal an einem Sonntagnachmittag – viel zu voll ist. 2002 gab es dort in der Tat noch typisch deutsch-labberigen Filterkaffee, und wenn man auf den coolen Plätzen direkt über den unter einem vorbeischießenden Fahrzeugen sitzen wollte, musste man – so erinnere ich es zumindest – à la carte bestellen. Das ist heute also besser. Aber früher hatte das ganze irgendwie mehr Charme, der Innenraum wirkte viel luftiger, während er jetzt mit Fast Food-Einbauten zugestellt ist. Schade. Statt deutschem Filterkaffee gibt’s jetzt einigermaßen schmeckenden Automatenkaffee, und wer die Toilette benutzen möchte, darf dafür 50 Cent einwerfen. So sieht wohl Fortschritt aus.
veröffentlicht am 24. September 2008 um 14.06 Uhr
in Kategorie: Journal