Soul Kitchen (1000 Filme: 9)
Der neue Film von Fatih Akin also. Diesmal eine Komödie, die zudem vollkommen in Hamburg spielt und nur ganz am Rande mit der Türkei zu tun hat. Es geht um den Griechen Zinos (Adam Bousdoukos), der in Wilhelmsburg versucht, das Restaurant Soul Kitchen zu betreiben. Dabei geht zunächst so ziemlich alles schief, was nur schiefgehen kann. Erst durch das Einschreiten des exzentrischen Meisterkochs Shayn Weiss – gespielt vom Gourmet-Veteranen Birol Ünel, der schon im Akin-Film Im Juli einen kriminellen Budapester Gastronom spielte, wendet sich das Blatt. Auch Moritz Bleibtreu ist, natürlich, dabei.
“Wilhelmsburg, so so” lautet die Antwort des halbseidenen Immobilienspekulanten Neumann, der versucht, Zinos den heruntergekommenen Schuppen, in dem das Soul Kitchen sich befindet, abzujagen. Und obwohl die Türkei als Ort und Thema fast völlig fehlt, ist doch mit der Brücke ein zentrales Motiv aller Akin-Filme dabei: Häufig war es die Brücke über den Bosporus in Istanbul, die an zentraler Stelle der Filme Fatih Akins vorkam – in Crossing the Bridge sogar titelgebend. Diesmal sind es die Elbbrücken, die gleichsam das Mehrheitshamburg nördlich der Elbe mit dem Wilhelmsburger Milieu verbinden.
Ich hätte gerne geschrieben, dass Fatih Akin ein unterhaltsamer, kurzweiliger Film gelungen wäre, den man auch als Hamburger – oder genauer: als Hamburg-Wilhelmsburger Heimatfilm sehen könnte. Doch leider übertreibt Akin es und allzu sehr wirken Handlung und Darstellung zu slapstickhaft, schade. Unterhaltsam war’s trotzdem.
veröffentlicht am 18. January 2010 um 21.37 Uhr
in Kategorie: 1000 Filme