Limboland
Im November 2005 war ich mit dem Auto in England unterwegs und hatte irgendwo auf dem Lande ein Travelodge-Motelzimmer gebucht, eine der günstigsten Arten, um auf der Insel einigermaßen decently zu übernachten. Mit Hilfe der Wegbeschreibung dort angekommen, fiel mir schon auf, dass an dem Gebäude kein “Travelodge”-Schild mehr angebracht war. An der Rezeption teilte mir eine vergnügte Engländerin mit, dass das Motel in ein paar Tagen geschlossen werde. Warmes Wasser gebe es auch nicht und Strom sei auch so eine Sache. “We’re in Limboland” lautete ihre zusammenfassende Beurteilung der Lage. Der Begriff hat einen durchaus ernsthaften theologischen Hintergrund; irgendwie zweifle ich jedoch daran, dass er dieser Engländerin bekannt war.
An diesem Wochenende bin ich wieder im Limboland. Das Programm am Parlament ist seit gestern beendet, der Rückflug nach Deutschland ist erst am Montag. Halb hier, halb da. Irgendwie sehr unbefriedigend, vor allem, weil es draußen den ganzen Tag regnet.
veröffentlicht am 29. November 2008 um 18.09 Uhr
in Kategorie: Journal