Somewhere (1000 Filme: 11)
Los Angeles: Ein schnelles, lautes Auto, Sonnenschein, Alkohol, (viele) Frauen. Das ist der Lebensinhalt des Blockbuster-Schauspielers Johnny Marco. Der scheint aber längst das Interesse an diesem Inhalt verloren zu haben und spult stattdessen sein eigenes Leben wie eine Rolle ab, lustlos und ohne jegliche innere Beteiligung.
Das kommt durcheinander, als seine elfjährige Tochter eine Zeitlang bei ihm einziehen muss.
– Mehr passiert nicht in Sofia Coppolas Somewhere, der ähnlich wie ihr Film Lost in Translation überwiegend in Hotels spielt. Coppola erzählt keine Geschichte, sondern die Kamera scheint nur zufällig dabei zu sein, wenn etwas passiert. Lange Einstellungen mit vollkommen fixer Weitwinkel-Kamera, mal passiert etwas, mal nicht. Typisch ist eine Einstellung, in der der Marco auf einer Luftmatratze in einem Swimmingpool liegt und langsam, unmerklich aus dem Bildausschnitt treibt, während die Kameraeinstellung starr und unbewegt bleibt.
Diese Art, Filme zu machen, ohne eine Geschichte zu erzählen, werden viele anstrengend finden. Denn die Geschichte ist nicht einfach schon “da”, sondern entsteht erst beim Zuschauer. Aber genau das macht die Filme von Sofia Coppola auch so unverwechselbar und sehenswert.
veröffentlicht am 21. November 2010 um 20.25 Uhr
in Kategorie: 1000 Filme