Ob es am strengen Winter liegt? Auf dem Busch (im Bild links unten) vor dem Balkon sitzend, verspeiste gerade ein Wanderfalke eine soeben erlegte Amsel. (Dabei wird doch allenthalben vor dem Genuss nicht durcherhitzten Geflügels gewarnt.)
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Die schönste Freude ist die Vorfreude. Beim Reisen kommt die Nachfreude hinzu: Zuhause sitzend, kann man auch Monate oder gar Jahre später die zurückliegende Reise nachvollziehen. Im September 2009 waren wir über vier Wochen lang in den USA und Kanada unterwegs, in Kalifornien, Nevada, Oregon, Washington und in British Columbia. Fast 10.000 km sind wir gefahren. In der Serie American Places sollen hier in den nächsten Monaten einige Orte entlang dieser 10.000 km vorgestellt werden.
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Orhan Pamuk: Schnee. Roman, aus dem Türkischen übersetzt von Christoph K. Neumann, Frankfurt a. M. 2007.
Ein langes Buch, über 500 Seiten. Und es kommt sehr langsam in Fahrt. Der Erzähler Orhan berichtet von dem türkischen Dichter Ka, der sein deutsches Exil verlässt, um im Winter in ein entlegenes Kaff namens Kars zu fahren, ganz weit in der Osttürkei. Dort ereignet sich dann ein ziemlich absurder Militärputsch, gleichzeitig verliebt sich Ka. Von da an gewinnt die Handlung an Geschwindigkeit. Pamuk macht die zahlreichen Gräben, die die politische Öffentlichkeit durchziehen – Kopftuchfrage, die Rolle des Laizismus und des Islam, Beziehung zum “Westen”, Armenier, osmanische Vergangenheit – an diesem kleinen, rückständigen Ort sichtbar und damit gleichzeitig etwas lächerlich, aber auch besser begreifbar.
Als westlicher Leser ist man wahrscheinlich nicht in der Lage, alle Andeutungen zu begreifen, die Pamuk in dem Buch unterbringt. Aber man bekommt doch einen besseren Eindruck von den Themen, die in einem der in der heutigen Zeit interessantesten Länder eine Rolle spielen. Insofern: Ein politischer Roman, aber in ganz unaufdringlicher, angenehmer Art und Weise.
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30.01.2010, morgens
Seit 17.12. ist es jetzt durchgehend weiß gewesen. Angesichts der Kopenhagener Klimakonferenz handelt es sich wohl um den Gore-Effekt.
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10.01.2009, 17.00 Uhr, Traum-Kino Kiel (Saal 1), 6,00 €
Der neue Film von Fatih Akin also. Diesmal eine Komödie, die zudem vollkommen in Hamburg spielt und nur ganz am Rande mit der Türkei zu tun hat. Es geht um den Griechen Zinos (Adam Bousdoukos), der in Wilhelmsburg versucht, das Restaurant Soul Kitchen zu betreiben. Dabei geht zunächst so ziemlich alles schief, was nur schiefgehen kann. Erst durch das Einschreiten des exzentrischen Meisterkochs Shayn Weiss – gespielt vom Gourmet-Veteranen Birol Ünel, der schon im Akin-Film Im Juli einen kriminellen Budapester Gastronom spielte, wendet sich das Blatt. Auch Moritz Bleibtreu ist, natürlich, dabei.
“Wilhelmsburg, so so” lautet die Antwort des halbseidenen Immobilienspekulanten Neumann, der versucht, Zinos den heruntergekommenen Schuppen, in dem das Soul Kitchen sich befindet, abzujagen. Und obwohl die Türkei als Ort und Thema fast völlig fehlt, ist doch mit der Brücke ein zentrales Motiv aller Akin-Filme dabei: Häufig war es die Brücke über den Bosporus in Istanbul, die an zentraler Stelle der Filme Fatih Akins vorkam – in Crossing the Bridge sogar titelgebend. Diesmal sind es die Elbbrücken, die gleichsam das Mehrheitshamburg nördlich der Elbe mit dem Wilhelmsburger Milieu verbinden.
Ich hätte gerne geschrieben, dass Fatih Akin ein unterhaltsamer, kurzweiliger Film gelungen wäre, den man auch als Hamburger – oder genauer: als Hamburg-Wilhelmsburger Heimatfilm sehen könnte. Doch leider übertreibt Akin es und allzu sehr wirken Handlung und Darstellung zu slapstickhaft, schade. Unterhaltsam war’s trotzdem.
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17.12.2009, mittags
Mal abgesehen von etwas Schneeregen vor ein paar Wochen, der aber nicht liegenblieb, ist das der erste Schnee in diesem Winter.
Aber bis Weihnachten ist bestimmt alles wieder getaut.
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Die zerstörte Nikolausstatue von Bamiyan
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20.11.2009, 20.00 Uhr, Metro-Kino Kiel (Saal 1)
Knarz, Krach, Bumm, Peng.
Gluggerglugger, Falt, Reiß, Donner, Rausch.
Rumms!
Rattatazong, Dong, Knirsch.
Riesel, Kreisch.
Flatsch, Wumm, Brösel.
Wummer. Bums. Kradong!
Knartsch, Blubber, Gurgel.
Aaaaaah! Örgs.
Das ist die Kurzzusammenfassung des neuesten “Emmerich”, in dem diesmal gleich die ganze Erde zerstört wird. Oder, wie Roger Ebert schreibt:
“2012” delivers what it promises, and since no sentient being will buy a ticket expecting anything else, it will be, for its audiences, one of the most satisfactory films of the year. You think you’ve seen end-of-the-world movies? This one ends the world, stomps on it, grinds it up and spits it out.
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Eckig eckt an
Schon Baz Luhrmann wusste:
The real troubles in your life are apt to be things that never crossed your worried mind. The kind that blindside you at 4 pm on some idle Tuesday.
In diesem Sinne ereilte mich heute das Anliegen der Redakteurin eines öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders, am morgigen Dienstagnachmittag meine Wohnung, mein Auto und mich zweckentfremden zu wollen und einen Fernsehbeitrag für ein Verbraucher-Magazin über den Internet-Vergleich von Kfz-Haftpflichtversicherungen zu drehen. Nun denn, ich hatte nichts einzuwenden, es sollte ja immerhin auch eine kleine Aufwandsentschädigung geben. Der Termin war vereinbart, und ich dachte schon darüber nach, ob ich mit dem Fiat vorher zur Waschstraße fahren sollte oder nicht – das letzte Mal, dass ich das getan habe, dürfte schon mehrere Monate her sein.
Doch daraus wird nun nix. Eine Stunde später rief die Redakteurin erneut bei mir an und sagte ab. Man habe einen anderen Kandidaten gefunden. Mit einem Peugeot. Und der Fiat Panda sei da, so im Vergleich und überhaupt, einfach “nicht massenkompatibel” genug.
Ich glaube, ich sollte es als Kompliment auffassen.
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28.10.2009
Endlich mal geschafft, neue Balkonpflanzen zu besorgen!
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