Frankreich, Frankreich

Auf dem Weg nach Bourg-en-Bresse

Auf dem Weg nach Bourg-en-Bresse

In diesem Blog war es in letzter Zeit etwas ruhiger, weil ich mir eine internetfreie Woche gegönnt habe, und zwar in Form einer Autoreise durch Nordrhein-Westfalen, Belgien und vor allem Frankreich. Davon gibt’s hier demnächst häppchenweise mehr…

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Wer nicht fragt, bleibt dumm – Wikipedia-Blödsinn

Man nehme die Wikipedia-Definition eines Begriffes – z. B. “Haus” – und ersetze dann die einzelnen Begriffe der Definition durch die Wikipedia-Definitionen dieser Begriffe, danach wiederum diese Begriffe durch ihre Wikipedia-Definitionen usw.

Dabei kommt dann so etwa raus:

  1. Als Haus bezeichnet man allgemein ein Wohngebäude.
  2. Als Haus bezeichnet man allgemein ein Gebäude, das vornehmlich dem Wohnen dient.
  3. Als Haus bezeichnet man allgemein ein Bauwerk, das Räume umschließt, betreten werden kann und zum Schutz von Menschen, Tieren oder Sachen dient, und welches vornehmlich denjenigen Funktionen dient, die innerhalb dieses Kulturkreises als eher privat oder intim angesehen werden und deshalb aus dem öffentlichen Raum zum Teil verbannt sind.
  4. Als Haus bezeichnet man allgemein eine von Säugetieren aus der Ordnung der Primaten errichtete, fest mit dem Untergrund verbundene und unbewegliche Konstruktion, die in der Regel für eine langfristige Nutzungsdauer konzipiert ist, die von Wänden, Boden und Decke umschlossene Teile umschließt, betreten werden kann und zum Schutz von Säugetieren aus der Ordnung der Primaten, Lebewesen, die ihre Energie nicht durch Photosynthese gewinnen, oder körperlicher Gegenstände dient, und welche vornehmlich denjenigen Funktionen dient, die innerhalb dieses Kulturkreises als eher privat oder intim angesehen werden und deshalb aus dem ebenerdigen Teil einer Gemeindefläche, der der Öffentlichkeit frei zugänglich ist und von der Gemeinde bewirtschaftet und unterhalten wird, zum Teil verbannt sind.
  5. Als Haus bezeichnet man allgemein eine von einer bestimmten Klasse der Wirbeltiere aus der Rangstufe der biologischen Systematik der Primaten errichtete, fest mit dem obersten Teil der Erdkruste verbundene, unbewegliche Konstruktion, die in der Regel für eine langfristige Nutzungsdauer konzipiert ist, die von vertikalen Bauteilen, Teilen, die als Tritt- und Nutzfläche dienen, und horizontalen Bauteilen, die einen Raum nach oben umschließen, umschlossene Teile umschließt, betreten werden kann und dazu dient, eine Sache oder Person vor der Wirkung einer Gefahr zu bewahren, und zwar vor Säugetieren aus der Ordnung der Primaten, vor physikalisch strukturierten materiellen Systemen aus vorwiegend organisch-chemischen Substanzen, die durch einen Satz von Merkmalen gekennzeichnet sind, die zur zeitweisen Lösung des ihnen unterstellten Überlebensproblems als notwendig erachtet werden, und welche ihre Energie nicht durch Photosynthese gewinnen, sowie vor körperlichen Gegenständen, und die vornehmlich denjenigen zu erfüllenden Aufgaben dient, die innerhalb dieses geographischen Raumes, dessen Mitgliedern die gleiche oder zumindest eine ähnliche Kultur zugeschrieben wird, als eher nicht der Allgemeinheit zugehörig oder als einem Zustand tiefster Vertrautheit zugehörig angesehen werden und deshalb aus dem ebenerdigen Teil einer Gemeindefläche, der der Öffentlichkeit frei zugänglich ist und von derjenigen Gebietskörperschaft, die im öffentlich-verwaltungsmäßigen Aufbau des Staates die kleinste räumlich-administrative, also politisch-geographische, Entität darstellt, bewirtschaftet und unterhalten wird, zum Teil auf Grundlage autoritären Zwangs verwiesen sind.

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Nächtliche Gedanken zur Nationalhymne

Mitunter kommt es vor, dass ich erst nach Mitternacht nach Hause komme. Wenn ich in solchen Fällen mit dem Auto unterwegs bin, schalte ich immer einige Minuten vor Mitternacht den Deutschlandfunk ein und höre die Nationalhymne, die dort jeden Tag um diese Zeit gespielt wird. Ich stehe dazu: Ich finde die deutsche Hymne sehr schön, gerade dann, wenn sie in einer reinen Instrumentalversion, also ohne Gesang, nur von einem Streicherquartett gespielt wird. Es gibt nichts schöneres, als in der Dunkelheit in gemäßigtem Tempo über eine leere Landstraße zu fahren und dieser ruhigen, eleganten Musik zuzuhören.

Ich erinnere mich noch sehr an eine Wahlkampfveranstaltung vor einigen Jahren, auf der zum Ende aus der Konserve eine entsetzliche Marschmusik-Version gespielt wurde. Das Verhältnis der Deutschen zu ihrem Land ist ja in den meisten Fällen kein unbelastetes, aber wenn es einen deutschen Nationalismus oder Patriotismus geben könnte, der so zurückhaltend angenehm ist wie diese Hymne in der Deutschlandfunk-Variante, dann hätte ich nichts dagegen.

Seit einiger Zeit kommt direkt nach der Haydnschen Hymne die Europahymne, die Ode an die Freude aus Beethovens 9. Sinfonie. Schöne Musik, zweifellos, aber irgendwie wird es, zumindest für mich, nie dasselbe sein wie die deutsche Nationalhymne. Ich bin nicht sonderlich deutschtümelnd-nationalistisch eingestellt, und ich weiß die Vorteile der Europäischen Union durchaus zu schätzen. Aber ich finde schon den Gedanken einer europäischen Hymne anmaßend. Ich glaube, es würde Europa und der EU sehr gut tun, wenn seine Politiker endlich damit aufhören würden, andauernd den Eindruck zu verbreiten, die Einigung Europas sei so etwas wie ein göttlicher Auftrag. Sie ist ein unterstützenswertes politisches Projekt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wenn man schnell genug vom Deutschlandfunk auf R.SH umschaltet, erwischt man das Schleswig-Holstein-Lied, das dort immer um Mitternacht gespielt wird, als einzige der drei Hymnen mit Text übrigens:

Schleswig-Holstein, meerumschlungen,
deutscher Sitte hohe Wacht,
wahre treu, was schwer errungen,
bis ein schönrer Morgen tagt!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
wanke nicht, mein Vaterland
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
wanke nicht, mein Vaterland!

Was ich davon denken soll, weiß ich nie so richtig. Der Text ist schon sehr altbacken und irgendwie auch ziemlich arrogant. Wahrscheinlich sollte ich in Zukunft einfach direkt nach dem Deutschlandlied abschalten und die nächtliche Fahrt genießen.

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Transgender und ausgesetzte Bücher

Gestern nachmittag schien hier in Kiel die Sonne. Nachdem wir vom Strand aus Kitzeberg zurückgekommen waren, trafen wir uns mit ein paar Freunden beim legendären Eisparadies im Knooper Weg und setzten uns in den Garten der Ansgarkirche in der Waitzstraße. Dort fanden wir dann (allerdings nach einem ziemlich direkten Hinweis des Aussetzers) ein ausgesetztes Buch.

Der Gedanke dahinter: Man registriert ein Buch unter www.bookcrossing.com und setzt es an einer beliebigen Stelle aus, mit einem deutlichen Hinweis auf die Internetseite und einer Kurzanleitung. Der Finder des Buches soll dann dort den Fund des Buches melden, es lesen und später wieder “freilassen”. Also registrierten wir das Buch heute morgen und lasen, dass Svenja das Buch ausgesetzt hat. Svenja, so verrät das Internet nach einen Blick auf ihre verlinkte Homepage, arbeitet hier in Kiel bei der Kriminalpolizei, interessiert sich für Mode, fährt im Urlaub über schwedische Feldwege Motorrad und hieß früher mal Sven.

Nun gibt es ja eine ganze Reihe von Vorurteilen und Klischees über Transsexuelle – ich gebe zu, nicht frei davon zu sein. Auf jeden Fall aber ist die Geschichte der Entwicklung von Sven zu Svenja, die sie in ihrem Blog Svenja-and-the-City inzwischen schon seit über drei Jahren erzählt, lesenswert und regt zum Nachdenken an.

Das gefundene Buch ist übrigens Daniel Kehlmanns von der Kritik gelobtes Die Vermessung der Welt. Svenja schreibt auf BookCrossing, ihr habe es nicht gefallen. Nach 96 Seiten habe sie es wieder aus der Hand gelegt. Bei mir stand es schon lange auf der Warteliste, also schauen wir mal…

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Kupplungsseil gerissen

Man kennt es vom Fahrrad: Die Bowdenzüge für Bremsung und Schaltung reißen ja auch ab und zu mal gerne. Warum sollte das beim Auto anders sein? Vorgestern war es bei meinem Panda soweit. Auf einmal schnellte das Kupplungspedal ohne mein Zutun bis zum Bodenblech zurück und ich konnte keinen Gang mehr einlegen ohne laut hörbare Grüße vom Getriebe. Das Kupplungsseil war offenbar gerissen, wie sich auch recht schnell durch einen Blick unter die Motorhaube feststellen ließ.

Das ganze passierte ziemlich genau zum Geschäftsschluss um 18 Uhr abends, und es war geplant gewesen, um 2 Uhr nachts loszufahren, um zwei Verwandte zum Flughafen Bremen zu bringen (Abflug: 6 Uhr). Am darauffolgenden Tag stand außerdem eine wichtige Fahrt zu meinem Chef aufs Land an – so ziemlich unerreichbar per ÖPNV… Murphy’s Law in Reinkultur? Nicht ganz, denn zum Glück kam der Wagen genau 100 m von der Wohnung meines Bruders zum Stehen, zudem auf einem recht passablen Parkplatz.

Trotzdem, für die Nachtfahrt zum Flughafen musste ein Twingo einer guten Freundin ausgeliehen werden (was zum Glück klappte). Auf der Rückfahrt von Bremen habe ich gleich das Neuteil bestellt (17,60 € – recht ziviler Preis, wie ich finde). Abends wurde es dann eingebaut, was eigentlich recht problemlos war. Zu meinem Chef konnte ich also wieder per Auto fahren…

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Günter Grass: Katz und Maus (1000 Bücher: 1)

Günter Grass: Katz und Maus. Eine Novelle, Berlin (West) 1961.

Eigentlich hielt und halte ich nicht viel von Günter Grass. Seine oberlehrerhafte Art und sein Anspruch, für alle im Lande als moralische Instanz dazustehen, stieß mich schon immer ab, lange bevor bekannt wurde, dass Grass selbst auch bei der SS war.

Trotzdem habe ich jetzt ein Buch von ihm gelesen: Katz und Maus, zweiter Teil der Danziger Trilogie. Schon vor einigen Jahren hatte ich eine vergilbte und zerfledderte, aber vollständige rororo-Ausgabe (gedruckt 1963) auf dem Flohmarkt für ein paar Pfennige gekauft. Seitdem stand sie bei mir im Regal und erst jetzt kam ich dazu, Katz und Maus zu lesen.

Ein Grund, warum ich solange gewartet habe, war der Anfang des Buches:

… und einmal, als Mahlke schon schwimmen konnte, lagen wir neben dem Schlagballfeld im Gras. Ich hätte zum Zahnarzt gehen sollen, aber sie ließen mich nicht, weil ich als Tickspieler schwer zu ersetzen war. Mein Zahn lärmte. Eine Katze strich diagonal durch die Wiese und wurde nicht beworfen. Einige kauten oder zupften Halme.

Ein Buch, das mit “… und einmal” anfing, fand ich merkwürdig, und ich war mir vor allem nicht sicher, ob nicht eine Seite in meinem Exemplar verlorengegangen war. Jahrelang nahm ich mir vor, wenn ich mal in einer Buchhandlung wäre, nachzusehen, ob meine Ausgabe vollständig wäre oder nicht. Ich dachte sogar ein- oder zweimal in den letzten Jahren daran, als ich in einer Buchhandlung war, vergaß jedoch dann zu Hause, es mit meinem Buch zu vergleichen.

In der Tat kommt der Anfang mit “… und einmal” an verschiedenen Stellen im Buch vor. Grass geht es offenbar um die Art und Weise, wie wir uns erinnern, und wie man sich 1961 an den Zweiten Weltkrieg erinnerte.

Nun aber habe ich Katz und Maus gelesen, und ich muss sagen: Es ist ein gutes Buch. Vor allem wirkt es auch heute, 47 Jahre nach Erstveröffentlichung (1961), noch überraschend zeitgemäß, überhaupt nicht angestaubt, an vielen Stellen sogar geradezu provokant und frech. Nicht umsonst sollte das Buch damals sogar auf dem Index landen.

Das Buch spielt im Danzig des Zweiten Weltkriegs. Die Jungen verbringen ihre Zeit damit, auf die Ostsee raus zu einem halb versunkenen polnischen Kriegsschiff zu schwimmen und von dort interessante Souvenirs mitzubringen. Überhaupt macht sich das Buch gut als Ferien-Sommer-Lektüre; es vermittelt das Gefühl eines entspannten Sommers am Danziger Ostseestrand.

Der stärkste der Halbstarken wird nur seinem Nachnamen nach vorgestellt und heißt Mahlke. Der Erzähler des Romans beschäftigt sich vor allem mit ihm und was mit zwischen ihm und Mahlke passierte, als der Krieg mehr und mehr Teil ihres Lebens wurde. Über den weiteren Inhalt will ich hier nicht zu viel sagen, um die Spannung nicht zu zerstören, nur soviel: Wie Grass das weitgehend vom Krieg unberührte (oder besser: unberührt scheinende) Alltagsleben in Danzig verwebt mit den grausamen Ereignissen und Erlebnissen des Zweiten Weltkriegs, fand ich brilliant. Definitiv also eine Leseempfehlung.

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Wurstblinker eingetragen

Im Gegensatz zu Werner haben sie mir meinen Zusatz-Katalysator (Mini-Kat) gleich eingetragen. Vielleicht lag’s daran, dass ich nicht bei den Ingenieuren vom TÜV, sondern bei der Zulassungsstelle war. Sogar die Wartezeit war mit knapp 30 Minuten erträglich. Die Kfz-Steuer des Fiat Panda senkt sich durch den Zusatz-Kat von 136 € (Euro 1) auf 66 € (Euro 2) im Jahr. Kosten für Bauteil und Eintragung waren ungefähr 70 €, so dass ich schon im nächsten Jahr ein schönes Plus mache. 🙂

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Depeche Mode

Gestern war ich für meinen Bruder im MRT. Ganz lustige Erfahrung, nur ziemlich laut, und es klang genauso wie Depeche Mode früher klang.

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Unheimlich

Gestern, in der Kieler Nikolaikirche, wurde ich Zeuge, wie der Küster lautstark versuchte, eine vor der Eingangstür stehende Bettlerin zu verscheuchen. Klar, natürlich ist es unangenehm, wenn man beim Gehen in die oder aus der Kirche derart angesprochen wird. Aber ich fand es trotzdem irgendwie unheimlich, dass offenbar Bettler von der Kirchentür vertrieben werden wie vom Wachdienst aus einer Einkaufspassage.

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Eben im Supermarkt

Eben bei Plus, in der Schlange an der Kasse vor mir eine Frau, auf dem Band: 2 Flaschen Rum, 6 Flaschen Wein. Ich gucke mir die mittelalte Frau an und denke, die sieht gar nicht aus wie ‘ne Alkoholikerin, vielleicht ist es für ihren Mann? Dann soll sie zahlen, knapp 45 €, und zückt einen 500 €-Schein. Der Kassierer ruft den Filialleiter, und gemeinsam prüfen sie die Echtheit des Scheins. Also doch eher Restaurantbesitzerin als Alkoholikerin…

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